FC Weiler I – SVN I 0:1

Die Nervosität steigt nun, vier Spieltage vor Ende der Saison, von Spiel zu Spiel. Die Brisanz vor dieser Partie in Weiler wurde außerdem noch davon gesteigert, dass die Wetterverhältnisse an dem eigentlich für diese Begegnung terminierten Sonntag einen Anpfiff unmöglich machten und man so auf den folgenden Mittwoch ausweichen musste. In der Zwischenzeit hatte die SG Vöhrenbach/Hammereisenbach das Verfolgerduell gegen NK Zagreb Villingen für sich entscheiden können und stand nun, mit einem Spiel mehr, lediglich drei Punkte hinter dem SVN.
Trotz des ungeliebten Spieltags unter der Woche konnte Trainer Richard Dittrich personell aus den Vollen schöpfen – mit einem 15-Mann-Kader war die erste Mannschaft gar so gut aufgestellt wie noch nie in dieser Spielzeit. So konnte es sich Dittrich beispielsweise erlauben, zunächst auf den in der Rückrunde so stark aufspielenden Salvatore Guaglianone zu verzichten (er trug immer noch die Folgen einer Gehirnerschütterung aus dem letzten Spiel mit sich) und stattdessen den jungen Allrounder Pirmin Fleig von Anfang an auf dem rechten, offensiven Flügel zu bringen. Seine ursprüngliche Aufgabe war es, zu helfen, den flinken Linksaußen des FC Weiler, Sven Schwarzwälder, aus dem Spiel zu nehmen. Sowohl Sven als auch sein Bruder Stefan Schwarzwälder standen jedoch überraschend nicht im Kader des Tabellenvorletzten.
Im gewohnten 4-3-3 wollte man auch holprigen aber zumindest trockenem Geläuf die technisch limitierten Verteidiger des FCW immer wieder früh unter Druck setzen und so den Spielaufbau des Gegners im Keim ersticken – dies gelang zumindest teilweise. Die Rumpfmannschaft des Gastgebers zeigte von Beginn an, dass sie dem Tabellenführer diesen Auswärtssieg auf keinen Fall schenken wollte, die Gangart in der Anfangsphase konnte wohlwollend als „aggressiv“ eingestuft werden. Den Hartplatzkickern war eine gewisse Unruhe am Ball anzumerken, ging es doch um viel. Zittern mussten die Gäste beispielweise in der sechsten Minute, als ein aufgerückter Außenverteidiger aus 25 Metern zu einem fulminanten Volley ansetzte und Markus Duffner den Ball trotz tiefstehender Sonne gerade noch über die Latte lenken konnte.
Auch in der Folge ergaben sich für die Heimmannschaft einige aussichtsreiche Gelegenheiten, vor allem nach ruhenden Bällen. Erst nach knapp einer halben Stunde konnten sich die Grün-Weißen ein wenig aus der Umklammerung der Gegenspieler lösen – und prompt ergaben sich die ersten Gelegenheiten; nach einer überragenden Flanke von Stefan Loeck kam Marius Faller aus neun Metern frei zum Kopfball, traf den Ball jedoch nicht richtig und setzte das Leder knapp über die Latte. Nur eine Minute später war es wiederrum der Linksaußen, der seinen Gegenspieler gut unter Druck setzte, sich den Ball am gegnerischen Sechszehner eroberte, einen weiteren Abwehrspieler aussteigen ließ und dann auf den mitgelaufenen Steffen Schneider zurücklegte, dessen Schuss ein Verteidiger gerade noch von der Linie kratzen konnte.
Bis zur Pause liefen dann sowohl Steffen Schneider als auch ein gegnerischer Angreifer noch freistehend auf den Torhüter zu, Schneider verfehlte das Ziel jedoch knapp und auf Seiten des SVN konnte Timo Kienzler gerade noch vor der Linie klären. Dittrich brauchte zum Seitenwechsel Guaglianone für den bemühten Pirmin Fleig. Der Italiener sorgte sogleich für frischen Schwung und zeigte sich sehr motiviert. In der 51. Minute dann Ecke für den SVN: der erste Versuch wurde noch geklärt, der Ball sprang jedoch zurück zum Schützen Marcel Hettich. Der Mittelfeldmann zeigte eine gute Übersicht und fand mit seiner Hereingabe Torjäger Steffen Schneider, der aus zwei Metern nur noch einschieben musste, 0:1! Die Erleichterung war allen Beteiligten anzumerken, wollte man doch eine Zitterpartie in der Schlussphase unbedingt vermeiden. Genau diese entwickelte sich jedoch trotzdem, auch, weil Marius Faller nach 79. Minuten freistehend vor dem Torhüter nicht für die Entscheidung sorgte.
So ergaben sich für die Gastgeber zwar keine konkreten Gelegenheiten, die Spannung war aufgrund der knappen Führung jedoch bis in die Nachspielzeit hinein groß. Obwohl die angezeigten zwei Minuten schon längst überschritten waren lief das Spiel immer noch. Johannes Herdner, der wie seine Kameraden im Mittelfeld sehr viele Kilometer abgespult hatte, wollte letzten einen Freistoß der Gastgeber blocken, stand jedoch zu nah am Ball und wurde abgeschossen – der zuvor bereits gelb-verwarnte Herdner sah die Ampelkarte und fehlt nun beim Heimspiel gegen Niedereschach. Trotzdem war der Jubel nach Abpfiff groß – sechs Punkte Vorsprung auf Platz zwei und gar neun Punkte auf Rang drei bei verbleibenden drei Spielen… Das Ziel ist so nah wie noch nie.

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