SVN 1 – FCM 1 (Sonntag, 23.10.2016)

Eine ganze Saison ohne einzige Niederlage, dieses Kunststück gelang beispielsweise dem FC Arsenal London in der Saison 2003/04. Mit 26 Siegen und zwölf Unentschieden wurde die Mannschaft von Arsene Wenger damals mit Spielern wie Dennis Bergkampf, Thierry Henry und Jens Lehmann englischer Meister. Nach dem Spiel des SVN gegen Mönchweiler war klar (auch wenn dies jedem Nußbacher natürlich zuvor schon bewusst war) – die Grün-Weißen würden es nicht schaffen, sich ihrerseits den Spitznamen „the invincibles“, die Unbesiegbaren, zu erarbeiten. 21 Punkte nach acht Spieltagen hätte jedoch jeder Beteiligte vor der Saison sofort unterschreiben und so kann auch die deftige 0:4 Heimniederlage gegen die Mönche die positive Stimmung im Dorf nicht trüben.

Ohne Pirmin Fleig, der aufgrund eines Schulausfluges nur Zeit für eine Halbzeit in der zweiten Mannschaft hatte und den privat verhinderten Marcel Hettich ging die Erste in das vierte Heimspiel der Saison. Mönchweiler hatte sich nach schwachem Saisonstart extrem gesteigert und unter anderem Aufstiegsaspirant FKB Villingen mit 6:0 (!) geschlagen. Richard Dittrich hatte seine Mannen auf die Härte der Mönche vorbereitet, die vor dem Spiel in der Fairnesstabelle den letzten Platz belegten. In diesem Spitzenspiel der Kreisliga B wollte man vor allem Standards rum um den eigenen Sechzehner vermeiden und über die eigenen, schnellen Angreifer immer wieder für Entlastung sorgen.

Dieser Matchplan ging in der Anfangsphase der Partie gut auf, zumindest ließ man kaum Torchancen zu. Die Floskel „beide Teams neutralisierten sich“ schien wie gemacht für die ersten 20 Minuten, in denen von beiden Mannschaften leider Fußballtennis vom allerfeinsten gezeigt wurde. Umso überraschender dann das 0:1 in der 22. Spielminute; ein Rückpass zum Torwart rutschte Thomas Loeck unter der Sohle durch und FCM-Angreifer Fabian Hackenjos reagierte am schnellsten und schob zur Führung für die Gäste ein. Die Mannschaft von Richard Dittrich brauchte nach diesem Rückschlag eine Weile, bis sie wieder ins Spiel fand. Fünf Minuten vor der Pause passierte ein weiter Abschlag von Loeck Freund und Feind und plötzlich tauchte Torjäger Steffen Schneider frei vor dem Tor auf – der 18-Jährige zeigte sich jedoch genauso überrascht wie alle anderen und vergab.

In der 44. Minute dann der Knackpunkt der Begegnung: Der Kapitän der Mönche, Alexander Weisser, mit einem klaren Handspiel im eigenen Strafraum. Statt eines Elfmeters bekam die Gastgeber jedoch nur einen Eckball zugesprochen, doch dieser stellte sich als mindestens genauso gefährlich dar; Stefan Loeck wuchtete sich in seiner unnachahmlichen Art in die Flanke von Kim Hör aber ein Abwehrspieler rettete auf der Linie. Nach Wiederanstoß hatte die erste Mannschaft ihre beste Phase und drängte auf den Ausgleich. Marius Faller boten sich gleich zwei gute Gelegenheiten, doch er konnte weder einen Freistoß aus 16 Metern noch einen Nachschuss im Anschluss an eine Ecke im Tor von Dominik Link unterbringen.

Da es die bislang so starke Offensive nicht schaffte, wirklich zwingende Torchancen herauszuspielen, muss hier ein Hauptgrund in der Niederlage gesucht werden. Auch wenn Thomas Loeck auch beim 0:2 nach knapp einer Stunde nicht die beste Figur machte – er hatte den SVN in den letzten Partien (vor allem gegen Weiler und Niedereschach) mit seinen Paraden noch im Spiel gehalten und ist vielleicht der Spieler, der die meisten Fortschritte in den letzten Jahren gemacht hat. Manuel Pfau hat an dieser Entwicklung einen nicht unerheblichen Anteil, da er sowohl Loeck als auch Markus Duffner mit seinem Torwarttraining immer wieder an ihre Grenzen und darüber hinaus bringt.

Der SVN ging in der Folge (evtl. zu früh) immer mehr ins Risiko und öffnete den Mönchen damit Tür und Tor, was diese mit dem 0:3 (64.) und dem 0:4 (76.) quittierte. Auch wenn gerade die offensive Durchschlagskraft an diesem Sonntag gegen einen cleveren Gegner fehlte – die junge Mannschaft hat die Erwartungen an sie zu diesem Zeitpunkt absolut übererfüllt. Mit zwei Siegen gegen die beiden St. Georgener Mannschaften würde man sich, unabhängig von dem Ergebnis der anderen, eine komfortable Ausgangssituation für die Rückrunde erarbeiten. An diesem Tage sollte es jedoch einfach nicht sein.

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